Flowmodoro als Alternative zu Pomodoro: Weniger Tomate, mehr Flow

Bild von zwei Tomaten

Flowmodoro als Alternative zu Pomodoro

Wer kennt das nicht: Nur die eine Folge noch, dann gehe ich an den Rechner. Oder: Den tweet, Beitrag, Post, … noch und dann geht es los. Auch: Ich schaue jetzt noch dieses eine Video dazu, wie ich produktiver Arbeiten kann, dann … In einer Welt, in der die nächste Information, der nächste Trend oder auch die 10 besten Techniken für ein besseres Leben alle 2 Sekunden irgendwo aufploppen, fällt es uns schwer, uns für einen längeren Zeitraum zu konzentrieren.


Guter Rat kommt von vielen Seiten: Der bekannteste ist die Pomodoro Technik. Sie wurde von Francesco Cirillo in den 1980er Jahren entwickelt. Obwohl ich nicht weiß, ob man wirklich von einer Technik sprechen kann. Vielleicht formuliere ich es besser so: Cirillo ist auf die Idee gekommen, sich eine Eieruhr für die Arbeit zu stellen. Und seine Eieruhr hatte die Form einer Tomate. E improvvisamente, Pomodoro (italienisch für Tomate) ist erschaffen. Das klingt auch viel besser als Eieruhr.

Die Pomodoro-Technik setzt auf feste Zeiten und wird in sechs Schritte unterteilt:

  1. Eine Aufgabe wählen.
  2. Timer einstellen – in der Regel auf 25 Minuten [1]Das Prinzip setzt auf ANALOG. Wenn man es also ganz richtig machen will, nimmt man wirklich eine Eieruhr.
  3. Aufgabe bearbeiten
  4. Aufgabe beenden (oder unterbrechen) wenn der Timer klingelt und eine kurze Pause machen (5 bis 10 Minuten)
  5. Bei weniger als 4 beendeten Pomodoros, geht man zurück zum Schritt 2.
  6. Nach 4 beendeten Pomodoros eine längere Pause machen (20 bis 30 Minuten). Dann zurück zu Schritt 2 (oder 1, wenn die Aufgabe erledigt ist)

Vorteil von Pomodoro ist, dass es dabei hilft, nicht zu prokrastinieren. Außerdem führt der künstlich geschaffene Zeitdruck dazu, dass man mehr in den Arbeitsintervallen schafft (das ist vergleichbar mit dem Deadline-Phänomen). Man ist also insgesamt produktiver.


Der Nachteil ist, dass man sehr wahrscheinlich nicht in einen Flow kommt. Oder, das wäre noch ärgerlicher, man wird aus dem Flow rausgerissen.


Flow ist der Zustand, in den wir alle bei der Arbeit kommen möchten. Egal ob es eine kreative Tätigkeit ist oder ob man die ultimative Excel-Tabelle erstellt. Im Flow geht alles wie von Zauberhand. Zeit spielt keine Rolle (vermutlich findet sie für diesen Moment einfach nicht statt). Irgendwann hat man das Gefühl, aufzuwachen. Völlig erschöpft. Dafür ein ganzes Stück weiter mit dem Projekt, an dem man gerade arbeitet. Mihaly Csikszentmihalyi hat ein lesenswertes Buch*[2]Affiliate Link über diesen Zustand geschrieben.


Was bedeutet das nun für die Pomodoro-Anleitung? Wenn man die Chance haben möchte, in einen Flow zu kommen, benötigt man ein anderes Prinzip. Und da es ja um den Flow geht, wird der Nachteil der Pomodoro Technik durch die Flowmodoro Technik ausgeglichen. Flowmodoro als Alternative zu Pomodoro sollte man auf jeden Fall berücksichtigen.


Da wo sich die Pomodoro Technik an feste Zeitvorgaben hält, ist das Flowmodoro Prinzip flexibel. Und man spart sich auch noch einen Arbeitsschritt (Effizienzvorteil! – just kidding)

  1. Eine Aufgabe wählen.
  2. Stoppuhr starten.
  3. Wenn man sich nicht mehr konzentrieren kann, mit dem Arbeiten aufhören und Stoppuhr anhalten.
  4. Arbeitszeit durch 5 teilen. Das ergibt die Pausenzeit, die man sich jetzt nehmen kann.
  5. Dann zurück zu Schritt 2 (oder 1, wenn die Aufgabe erledigt ist)

Zusammenfassend lässt sich also festhalten:
Anfangen schwer & Flow egal -> Pomodoro
Anfangen schwer & Flow wichtig -> Flowmodoro


Vielleicht entwickle ich auch eine Technik. Den Namen habe ich schon: Iniziate e basta![3]Einfach anfangen! Und ja, Italienisch klingt einfach schöner …

Du hat keine Lust den Text zu lesen?

Dann kannst du dir auch mein Video zu dem Thema ansehen:

References

References
1 Das Prinzip setzt auf ANALOG. Wenn man es also ganz richtig machen will, nimmt man wirklich eine Eieruhr.
2 Affiliate Link
3 Einfach anfangen!

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